Gottesdienst des Kyodan ©Jutta Klimmt

Vereinigte Kirche Christi in Japan (Kyodan)

Die Vereinigte Kirche Christi in Japan (Kyodan) ist heute die größte protestantische Kirche in Japan. Sie hat annähernd 196.000 Mitglieder in 1.725 Gemeinden. Das protestantische Christentum kam ab 1858 durch die Tätigkeit amerikanischer Missionare nach Japan. Diese gehörten Kirchen des presbyterianisch-reformierten Spektrums an. Als Ergebnis der Mission entstand 1872 in Yokohama die erste protestantische Kirche Japans. Auf ihrer Synode 1890 formulierte diese Kirche ihr eigenes Glaubensbekenntnis. Im Verständnis der heutigen Vereinigten Kirche Christi in Japan war diese Kirchengründung überkonfessionell.

Die Beziehungen des Berliner Missionswerkes zur japanischen Partnerkirche Kyodan – seit 1976 besteht eine offizielle Partnerschaft – werden besonders durch den Kirchenkreis Wittstock-Ruppin und dessen Kontakte zur Jugendarbeit des Kyodan gepflegt. Außerdem sichert die Mitarbeit von Mutsuko Akiba-Krämer, Pfarrerin der Japanischen Gemeinde zu Berlin, im Ostasienbeirat einen guten Kontakt zum Kyodan.

Die Folgen der Nuklearkatastrophe von 2011 sind in Japan längst noch nicht überwunden. Die Strahlenbelastung in der Präfektur Fukushima ist nach wie vor hoch. Sie beschränkt sich nicht mehr nur auf diese Region; sie hat inzwischen das Meer und die Millionenmetropole Tokio erreicht. Doch auch in Fukushima leben noch Menschen, darunter viele Kinder. Sie alle sind oft einer wesentlich höheren Strahlenkonzentration ausgesetzt, als es die öffentlich verkündeten Messwerte aussagen. Das Berliner Missionswerk unterstützt deshalb unter anderem das Kinderheim Horikawa Aiseien. Dieses Heim wurde zwar aus der Nähe Fukushimas umgesiedelt, doch es liegt nach wie vor im Bereich starker Strahlenbelastung. Kinder aus traumatisierten und sozial schwachen Familien, oft geschlagen oder vernachlässigt, finden dort eine neue Heimat. Die Dreifachkatastrophe (Erdbeben, Tsunami und die Nuklearkatstrophe) jährte sich am 11. März 2021 zum zehnten Mal. Dies nahm der Ostasienbeirat zum Anlass, um eine Fürbitte für Japan zu formulieren, die von Pfarrerin Akiba- Krämer übersetzt auf der Website des Kyodan zu lesen war. So war die Verbindung zu den Partner:innen in Japan auch über das gemeinsame Gebet hergestellt.

Ansprechpartner/in

Barbara Hustedt

Leitung Ökumene und stellv. Direktorin
Landeskirchliche Pfarrstelle für Ökumene und Weltmission
Referentin für Westeuropa, USA und Ostasien

Tel +49 (0)30 • 2 43 44-5761
E-Mail b.hustedt@bmw.ekbo.de