Eine äthiopische Frau mit Kopftuch. Foto: Reinhard Kees
Foto: Reinhard Kees

Kampf gegen Genitalverstümmelung

Einsatz für Frauenrechte in Äthiopien

Die Frauenabteilung unserer äthiopischen Partnerkirche, der Mekane Yesus Kirche im Westen des Landes, engagiert sich im Kampf gegen die grausame Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung, gibt Hygienetipps und leistet wichtige Aufklärungsarbeit in Bezug auf Frauenrechte in den Dörfern.

Die Anforderungen an die Frauenabteilung sind nach wie vor sehr hoch, da die meisten Frauen in der Landeskirche in Western Wollega in entlegenen Gebieten leben. Sie werden durch das kleine Team der Frauenabteilung in ihren Gemeinden jeweils für einige Tage besucht. Durch diese Besuche werden sie zum Bibelstudium ermutigt und zur Beendigung „schädlicher Traditionen“, wie der Sprachgebrauch es nennt. Insbesondere die Schulungen zur Gleichstellung der Geschlechter sind für die Frauen sehr wichtig, wie die Leiterin des Programms in Dembi Dollo, dem Hauptsitz der Kirche dort, seit Jahren betont.

Eine grausame Tradition

Die Jahrhunderte alte Tradition der weiblichen Beschneidung verursacht auch heute noch großes Leid an Mädchen und Frauen. „Es ist Tradition, und ohne Beschneidung können Frauen nicht heiraten!", so heißt es oft. Den Betroffenen ist vor dem großen Fest der „Hochzeit“, das ihnen zu Ehren gefeiert wird, meist nicht bewusst, welches Leid man ihnen zufügen wird. Umso größer ist der Schock, das Trauma, der Vertrauensverlust gegenüber denen, die diese Prozedur leiten. 

Für die beschnittenen Frauen ist Sexualität nur noch ein Dienst für die Männer. Ein eigenes positives Erleben erfüllter Sexualität ist kaum noch möglich. Außerdem, so berichten Hebammen, sind die Vernarbungen im Genitalbereich so schlimm, dass Geburten häufig schwierig sind und nicht selten tödlich verlaufen.

Das Schweigen brechen

Die Beschneidungen sind nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern haben lebenslange psychische und physische Folgen. Obwohl diese Praktiken auch in Äthiopien seit langem offiziell verboten sind, werden, nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes, noch über 60 Prozent der äthiopischen Mädchen und Frauen für ihr ganzes Leben verstümmelt. Ob christlich oder muslimisch, ob orthodox oder evangelisch, alle machen mit und niemand redet darüber. Unsere Partnerkirche bricht das Schweigen und klärt auf.

Die engagierten Mitarbeiterinnen der Mekane Yesus Kirche sprechen gezielt Frauen und Mütter an und klären über die schrecklichen Folgen der Genitalverstümmelung auf. In Workshops und Gesprächsrunden informieren sie über die Irrtümer und Trugschlüsse, auf denen die schreckliche Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung beruht. Die angesprochenen Frauen, oft Betroffene und ehemalige Täterinnen zugleich, werden im besten Falle Multiplikatorinnen und beteiligen sich im Kampf gegen das Schweigen.

Gerade in den Städten konnte diese Initiative bereits erste Erfolge erzielen. Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Spende den Kampf gegen die Mädchen- und Frauenbeschneidung in Äthiopien.

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Stichwort: Frauenrechte Äthiopien