200 Jahre Berliner Mission: Das Buch zum Jubiläum

Herausgeber Martin Frank mit dem neuen Sammelband ©Gerd Herzog

Das Buch zum Jubiläum

Das Berliner Missionswerk blickt 2024 auf eine 200-jährige Geschichte zurück. Wunderbare Gelegenheit, mit einem neuen Sammelband den Bogen von den Anfängen 1824 bis zu der heutigen weltweiten Tätigkeit zu spannen. "Die Vielfalt der Autorinnen und Autoren zeigt die Vielfalt unserer Missionsgeschichte", freut sich Herausgeber Dr. Martin Frank.

Autorinnen und Autoren aus den früheren Missionsgebieten Ostafrika, Südafrika und China sowie aus Deutschland diskutieren die einstige Tätigkeit der Berliner Mission: Wie haben sich die Missionare und ihre Familien in den Missionsgebieten verhalten? Wie haben sie sich im Spannungsfeld zwischen alten und neuen Eliten bewegt, zwischen Großgrundbesitzern und Arbeitskräften? Und nicht zuletzt: Wie standen sie zu den kolonialen Mächten? Schwerpunkt ist das besondere Profil des Berliner Missionswerks – damals und heute.

Der Missionsbegriff veränderte sich durch die Zeiten, genau wie die Umstände der Entsendungen. Im Kaiserreich, während der NS-Diktatur und später in den Jahren der deutschen Teilung. Nach dem Fall der Mauer knüpfte das Berliner Missionswerk ein modernes, solidarisches Netz aus über neunzehn Partnerkirchen weltweit. Als ökumenisches Zentrum seiner Trägerkirchen engagiert sich das Missionswerk auch in und um die multireligiöse Metropole Berlin.

Mission:Reflexion. 200 Jahre Berliner Mission, hrsg. von Martin Frank
400 Seiten mit Abbildungen, Wichern-Verlag Berlin 2024

ISBN: 978-3-88981-481-4, Preis: 24,00 Euro

Erhältlich überall im Buchhandel oder direkt beim Wichern-Verlag

"Wie können wir anfangen, die Geschichte der Berliner Mission in China zu erzählen? Beginnen wir im Jahr 1824 mit der Gründung der Gesellschaft? Oder markieren wir ihre Ursprünge im Jahr 1869, als die Berliner Missionsgesellschaft (BMG) zum ersten Mal Missionare nach China entsandte, mehr als dreißig Jahre nachdem sie Menschen nach Afrika geschickt hatte? Beginnen wir im Jahr 1882, als Berliner Missionare eine verlassene Missionsstation in Guangdong von der Rheinischen Mission übernahmen und damit ihre erste Missionsstation in China gründeten? Oder beginnen wir im Jahr 1898, als die deutsche Marine die BMG Missionare bat, in Nordchina zu arbeiten, im neu errichteten Pachtgebiet der Jiaozhou Bay?" (Dr. Albert Wu, Institute of History and Philology, Taipeh)

"Wer den Stresstest machen möchte, welchen Anfragen eine Institution, die den Begriff 'Mission' im Titel trägt, ausgesetzt ist, dem empfehle ich Folgendes: Fragen Sie abends in der Kneipe Ihre Freundinnen und Freunde unverbindlich, was ihnen zum Thema »Mission« einfällt. Die Reaktionen werden in aller Regel von ironischen Kommentaren bis hin zu barem Entsetzen reichen. Vor allem aber wird es keine drei Minuten dauern, bis die Diskussion beim Thema Kolonialismus angekommen ist" (Dr. Friederike Krippner, Evangelische Akademie zu Berlin)