Mokpo, Südkorea ©iStock/AaronChoi

Presbyterianische Kirche in der Republik Korea

Kontakte

Die Presbyterianische Kirche in der Republik Korea (PROK) entstand 1953 als Abspaltung von der 1907 gegründeten Presbyterianischen Kirche von Korea (PCK). Kennzeichen dieser neuen Kirche waren eine für neuere Entwicklungen offene Theologie und die Verpflichtung zur Ökumene. Die PROK setzte sich während der Militärdiktatur in den 1970er und 1980er Jahren in ihrem Land besonders für Menschenrechte und Demokratisierung ein; die Wiedervereinigung des Landes ist ihr bis heute ein wichtiges Anliegen. Nach der Neuorganisation der Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Ostasienmission und dem Berliner Missionswerk im Jahr 1972 wurden die Kontakte zu Korea neu aufgenommen. Mit der PROK besteht seitdem eine enge Partnerschaft, die neben Besuchsreisen und Projektunterstützungen auch schon zu Freiwilligenentsendungen geführt hat. 1977 wurde die Partnerschaft vertraglich festgehalten.

Vielfalt und Versöhnung

Die PROK engagiert sich für Dialog, Engagement, Vielfalt und Versöhnung ein. Sie dient den Armen und Ausgegrenzten, den "Minjung", wie Behinderten, Bauern, älteren Menschen, Waisen, Wanderarbeitern ohne Papiere, obdachlosen Jugendlichen, Sexarbeitern und - besonders seit dem Zusammenbruch der Volkswirtschaft - Arbeitslosen und ihren Familien. Die PROK war eine prophetische Stimme für Demokratisierung, Menschenrechte und Wiedervereinigung und hat mutig gegen die Militärdiktatur protestiert. Sie hat die Initiative ergriffen und humanitäre Nahrungsmittelhilfe sowie Geldmittel, Ausrüstung und Maschinen nach Nordkorea geschickt. Die PROK war die erste presbyterianische Denomination, die 1956 Frauen als Älteste und 1974 als Pfarrerinnen ordinierte.

Das Berliner Missionswerk unterstützt die sozialdiakonische Arbeit der Partnerkirche und deren ökumenisches Engagement. Konkret fördert es das religionspädagogische Institut von Dr. Chun-Sun Lee, das sich um nordkoreanische Flüchtlinge bemüht und sich für neue dialogisch-partizipatorische Bildung für Korea einsetzt. Ebenfalls eng ist die Austausch im Bereich der Frauenarbeit. 2022 soll es erstmals ein Freiwilliger des Berliner Missionswerks in eine Einsatzstelle der PROK ausreisen.

Südkorea hat etwa 51 Millionen Einwohner:innen auf einer Fläche von 100.284 Quadratkilometern. Damit ist das Land flächenmäßig etwas größer als Deutschland. Religionszugehörigkeit wird nicht offiziell erfasst; man schätzt, dass etwa 32 Prozent der Koreaner:innen Christen sind; davon nur etwa acht Prozent katholisch. Ein weiteres Viertel bekennt sich zum Buddhismus, vom Rest der Bevölkerung gibt es keine Angaben.