Ein Pfarrer im Gespräch mit Fischern. Foto: Angela Leung
Foto: Angela Leung

Hilfe für Fischerfamilien

Das Fishermen‘s & Seamen’s Service Center unserer taiwanesischen Partnerkirche bietet mehrsprachige, interkulturelle Unterstützung und Seelsorge für die oftmals migrantischen Seeleute im Hafen von Kaohsiung.

Wer Ostasien hört, denkt zumeist an wirtschaftsstarke Hochtechnologieländer. Doch einen fürsorglichen Sozialstaat wie in Europa gibt es in Ostasien nicht. Das gilt auch für Taiwan. Auch die demokratischen Länder Asiens verstehen ihre Gesellschaftsordnung oft anders, als man es hierzulande gewohnt ist. Deshalb sind die Schwächeren häufig benachteiligt - selbst in einem der freiesten Länder Ostasiens.

Kaohsiung ist Taiwans zweitgrößte Stadt und einer der größten Seehäfen Ostasiens. Man braucht Stunden, um dieses Areal zu durchqueren. Hier gehen modernste Containerschiffe vor Anker, aber auch von Wind und Wetter schwer gezeichnete Boote, die der Kundige mit bedenklichen Blicken betrachtet. Die Arbeitsbedingungen für die Seeleute sind extrem hart. Diese Menschen werden schlecht bezahlt und setzen doch immer wieder ihr Leben bei ihrer schweren Arbeit aufs Spiel. Ihre Familien haben es nicht leicht. Manchmal kehren Seeleute von ihren Fahrten nicht zurück. Und dann? Die Mehrzahl der Seeleute stammt von den Philippinen oder aus Indonesien. Viele Fischer gehören zur indigenen polynesischen Bevölkerung Taiwans.

Seelsorge in allen Nöten

Die asiatischen Gesellschaften tun sich ebenso schwer mit dem Thema Migration wie die Europäischen. Unsere Partnerkirche, die Presbyterianische Kirche in Taiwan, bemüht sich deshalb, Migrant:innen sozialdiakonisch, seelsorgerlich und pädagogisch zu betreuen. Die Integrationsarbeit unserer Partnerin ist auch im internationalen Maßstab beispielhaft. Die indigenen Polynesisier:innen werden von Pastor:innen betreut, die selbst polynesischer Herkunft sind. Die Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen finden in den verschiedenen Sprachen statt. Auf allen Ebenen der Kirchenleitung sind Menschen vertreten, deren Muttersprache Mandarin, Taiwanesisch, Kantonesisch, Hakka oder eben Polynesisch ist, und sie werden wertgeschätzt.

Direktor Wu-zhang Chen kümmert sich mit seinen Mitarbeiter:innen um die Menschen in den Nachbardörfern und -städten, vor allem aber um die indonesischen und philippinischen Seeleute und ihre Familien, die sonst alleingelassen wären. Das Fishermen‘s & Seamen’s Service Center, dem er vorsteht, bietet ihnen Seelsorge in allen Nöten, Glaubenskurse (wenn gewünscht), Computer- und Sprachkurse, die Benutzung der Infrastruktur des Centers, Sportmöglichkeiten und vieles mehr.

Hier wirkt in jedem Jahr auch eine Freiwillige oder ein Freiwilliger des Berliner Missionswerkes mit. Sie unterrichten die Kinder in Englisch, helfen bei Gottesdiensten und christlichen Festen und sind für die da, die etwas auf dem Herzen haben. Oft gehen sie mit den Mitarbeiter:innen des Centers zu den Schiffen in den Hafen, wo die Seeleute rauchend auf Holzkisten sitzen und warten, dass es wieder Arbeit gibt. Bis abends ist das Center geöffnet. Eine Oase in einem riesigen Gelände aus Stein, Glas und Stahl.

Unsere Partnerkirche bittet um unsere Unterstützung für die so dringend notwendige sozialdiakonische und seelsorgerliche Arbeit mit den Seeleuten, Fischern und ihren Familien. Vielen Dank für Ihre Spende!

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Unser Spendenkonto
Berliner Missionswerk, Evangelische Bank
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Stichwort: Taiwan