Stimme der Stummen
Schwerpunkte der Partnerschaft mit dem Berliner Missionswerk sind daher die Unterstützung bei ihrer missionarisch-sozialdiakonischen Arbeit und die Beteiligung am gesellschaftlichen Diskurs zu Demokratie und Menschenrechten, christlichem Zeugnis in moderner Arbeitswelt, dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und der Integration ethnischer Minderheiten. Seit 2014 entsendet das Berliner Missionswerk jährlich eine Freiwillige bzw. einen Freiwilligen nach Taiwan, zur Unterstützung der diakonischen Arbeit im Seamen‘s & Fishermen‘s Service Center in Kaohsiung. Seit 2018 kommen junge Menschen aus Taiwan im Rahmen des Inwärts-Programms für ein Jahr nach Deutschland in Gemeinden der EKBO.
Gründer waren Missionare
Gegründet wurde die Presbyterianische Kirche in Taiwan 1865 von schottischen und kanadischen Missionaren. In den 1930er Jahren richtete die inzwischen selbstständig gewordene Kirche ihr Augenmerk auf die bis dahin abgeriegelten Gebiete der Ureinwohner. Heute sind etwa 70 Prozent der indigenen Taiwanesen Christen, etwa 30 Prozent von ihnen gehören der Presbyterianischen Kirche an. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Japan seine Kolonie Taiwan aufgeben. Es folgten die Truppen des chinesischen Generals Chiang Kai-shek, der nach seiner endgültigen Niederlage gegen die Kommunisten 1949 vom Festland auf die Insel floh. Dort bereitete Chiang einerseits den Boden für den späteren Wirtschaftsaufschwung. Andererseits durfte die Macht seiner Kuomintang und der Chinesen vom Festland nicht in Frage gestellt werden und politische Freiheit lag in weiter Ferne. Die Taiwanische Sprache und Kultur wurden zurückgedrängt. Als „Stimme der Stummen“ ist die Presbyterianische Kirche in dieser Zeit mutig für die Belange der unterdrückten Bevölkerung eingetreten. So wurde der PCT das Eintreten für die jeweils Unterdrückten und Verstummten zum besonderen Anliegen ihres kirchlichen Auftrags.