Direktor

Große Erfahrung: Dr. Christof Theilemann

Ökumene, mehrsprachige Zusammenarbeit – und eine besondere Vorliebe für die englische und die französische Sprache: Seit Mai 2019 leitet Dr. Christof Theilemann das Berliner Missionswerk. In den Jahren zuvor bereits hat er als Stellvertretender Theologischer Direktor bei der Neustrukturierung des Werkes entscheidend mitgewirkt.

Am „ökumenischen Profil des Berliner Missionswerkes weiterarbeiten“: Das ist Dr. Christof Theilemann ein besonders wichtiges Anliegen. Das hängt sicherlich auch mit seiner eigenen Berufslaufbahn und den persönlichen Hintergründen zusammen.

Fragt man ihn nach seinen Erfahrungen, nach Gremientätigkeiten und nach den interessantesten Schritten in seiner langen Laufbahn, so weiß er kaum, wo er anfangen soll. Prägend sicherlich das Theologiestudium am Sprachenkonvikt Ostberlin und an der Universität Cambridge. Danach folgte die Promotion an der Theologischen Hochschule Berlin. Thema seiner Arbeit damals: „Analogie, natürliche Theologie und Personbegriff in der Trinitätslehre“ in der neueren deutschsprachigen und englischsprachigen systematischen Theologie.

Zunächst wartete dann der diplomatische Dienst: Von April bis Dezember 1990 war Dr. Theilemann Botschaftsrat im Außenministerium der DDR bzw. der Bundesrepublik Deutschland und leitete dort die Politische Abteilung für Großbritannien und Frankreich. 1992 wurde er Gemeindepfarrer in Königs-Wusterhausen, wo er in den darauffolgenden Jahren den gleichnamigen Pfarrsprengel aufbaute. Auch hier waren ihm internationale Partnerschaften und die Ökumene besonders wichtig. Seit 1991 war er Mitglied der Meißen-Kommission der EKD und der Kirche von England.

2011 schließlich zog es ihn aus der Gemeinde ans Berliner Missionswerk. Dr. Theilemann wurde landeskirchlicher Pfarrer für Ökumene und Weltmission und zugleich Leiter der Abteilung für Ökumene, Interreligiösen Dialog, Integration/Migration, Osteuropa und missionarischen Dienst. Und in diesen Bereichen standen zahlreiche Aufbrüche an, die gemanagt werden wollten. Es ging und geht um die Ökumene vor Ort, die Kontakte zu Gemeinden unterschiedlicher Sprache und Herkunft, um die Partnerschaften in die USA (United Church of Christ Wisconsin und Penn Central Conferences) und die Partnerschaften nach Westeuropa (Diözesen London und Chichester der Church of England sowie Église Protestante Unie de France), die Neubelebung der Partnerschaft zur Diözese Göteborg der Kirche von Schweden und natürlich den Neuaufbau der ostasiatischen Partnerschaften des Werkes (PROK Südkorea, PCT Taiwan, Neubelebung der Kontakte zum CCC  Guangzhou in China, Kyodan in Japan). Und, und, und…

Heute nun warten weitere Herausforderungen auf den Direktor und das Berliner Missionswerk. „Wir wollen künftig noch stärker nach innen, in unsere Trägerkirchen, wirken“, betont er. „Die Welt kommt zu uns. Wir Christen sind eine weltweite Familie und sollten das mit Selbstvertrauen ausstrahlen. Dafür braucht es in den Gemeinden unserer Landeskirchen den interreligiösen Dialog und die Begegnung mit den Partnerkirchen weltweit und den internationalen Gemeinden im Land. Hierbei können wir als Berliner Missionswerk mit unserer Kompetenz unterstützend wirken.“

Dass sich die Globalisierung nicht stoppen lässt, ist für Dr. Christof Theilemann keine Frage. „Das erlebe ich sogar in meiner Familie. Mein erster Sohn arbeitet in Österreich und Serbien, meine ältere Tochter ist für Microsoft tätig, mein zweiter Sohn betreut bei der süddeutschen Automobilindustrie Kontakte nach China, meine jüngste Tochter hat mit ihrer Schule Partnerschaften nach England und Frankreich“, so der Direktor in einem Interview 2019 zum Amtsantritt, „für die meisten Menschen gehört die Globalisierung auf die eine oder andere Weise zum Alltag. Die Frage ist nicht, ob man das akzeptiert, sondern wie man damit umgeht.“  

Interview mit Dr. Christof Theilemann zu den heutigen Herausforderungen in der WeltBlick 2/2019 >>