Rumänien: Kinderhospiz Dr. Carl Wolff

Das erste Kinderhospiz Rumäniens in Herrmannstadt/Sibiu begleitet unheilbar kranke Kinder und ihre Angehörigen auf dem letzten Weg.
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Am 4. Oktober 2025 wurde in der evangelischen Trinitatiskirche in Warschau der Partnerschaftsvertrag zwischen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen offiziell unterzeichnet. Damit wurde die bisherige Partnerschaft mit der Diözese Breslau/Wrocław auf die gesamte polnische Partnerkirche ausgeweitet. Ein folgerichtiger Schritt, denn in den vergangenen Jahren sind neue Verbindungen auch nach Danzig, Krakau und Warschau gewachsen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Christlichen Begegnungstage 2024 in Frankfurt (Oder) und Słubice.
Die Beziehungen zwischen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen und der EKBO sind lebendig und von Freundschaft geprägt. Im Berliner Missionswerk trägt vor allem der Osteuropa-Referent dazu bei, der die Kontakte zu den Partnerkirchen jenseits der Oder pflegt.
Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses ist die größte evangelische Kirche Polens. Sie arbeitet mit anderen christlichen Kirchen zusammen, die im Polnischen Ökumenischen Rat (PEC) vertreten sind, und steht im Dialog mit der römisch-katholischen Kirche. Auf ihrer Webseite heißt es: „Die ökumenische Bewegung in unserer Kirche führt jedoch nicht zu einer Verwischung der lutherischen Identität, sondern zu Toleranz, gegenseitigem Verständnis, Hilfe, gemeinsamer christlicher Liebe und gemeinsamem Gebet für die Einheit, um die Jesus Christus in seinem Gebet vor seinem Tod gebeten hat.“
Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses zählt rund 70.000 Mitglieder in 130 Kirchengemeinden. Sie gliedert sich in sechs Diözesen und hat etwa 150 Pfarrerinnen und Pfarrer.
Die Jahre 2021 und 2022 waren für die Kirche von einschneidender Bedeutung. Am 7. Mai 2022 wurden in der Warschauer Dreifaltigkeitskirche die ersten acht Diakoninnen zu Pfarrerinnen ordiniert. Vorausgegangen war eine Diskussion, die „mit Unterbrechungen seit 70 Jahren geführt wurde“, wie es in der Einladung zum Gottesdienst hieß. Zuvor konnten Frauen in der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Polen nach einer Gesetzesänderung im Jahr 1999 als Diakoninnen arbeiten.
Neben dieser Veränderung wurde die Arbeit der Kirche seit Herbst 2021 von der Flüchtlingskrise geprägt. Zunächst harrten Hunderte Geflüchtete verzweifelt in den Wäldern an der belarussisch-polnischen Grenze aus. „Die Situation im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus wird von Tag zu Tag schlimmer, je länger der Winter andauert“, schrieb im Januar 2022 Bischof Ryszard Bogusz, zugleich Präsident der Diakonie in Polen.
Zahlreiche Menschen in den Dörfern der Grenzregion stellten Kerzen und Leuchter in ihre Fenster und zeigten damit den Geflüchteten an: „Hier gibt es Wasser oder etwas Warmes zu essen, vielleicht sogar eine Waschgelegenheit oder ein sauberes Bett für ein oder zwei Nächte.“ Unterstützt wurden die Menschen von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen und der polnischen Diakonie.
Verschärft wurde die Situation in Polen im März 2022, als nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine Millionen Geflüchtete aus der Ukraine nach Polen strömten. Diakonie und Gemeinden in Polen initiierten Hilfezentren und Feldküchen, in denen die neu Ankommenden eine erste Unterkunft, Lebensmittel, Matratzen, Decken und Schlafsäcke erhielten. Unterstützt wurden die Gemeinden dabei vom Berliner Missionswerk .
Zu den lebendigen Beziehungen trägt ein „Gemeindebegegnungstag“ bei, der abwechselnd in Polen und in Deutschland gefeiert wird. Zudem gibt es mehrere Gemeindepartnerschaften und die gemeinsame Teilnahme an ökumenischen Höhepunkten in der EKBO bzw. in der Diözese Breslau. In Frankfurt (Oder) fand im Oktober 2019 die erste der nunmehr regelmäßigen ökumenischen Konsultationen der Bischöfe an Oder und Neiße statt, zu denen seitdem im zweijährigen Rhythmus eingeladen wird.
Die Partnerschaft fußt auf dem Partnerschaftsvertrag, der am 16. März 1997 zwischen der Diözese Breslau/Wroclaw der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen und der Evangelischen Kirche der Schlesischen Oberlausitz unterzeichnet wurde. Im Zuge der Kirchenfusion übernahm auf deutscher Seite die EKBO die Partnerschaft. Die Wurzeln der Evangelisch-Augsburgische Kirche reichen bis in die Reformationszeit zurück.
Wechselvolle deutsch-polnische Geschichte: Im Interview blickt Dr. Justus Werdin zurück: In WeltBlick 1/2018 >>
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Ihr Ansprechpartner
Dr. Dr. Vladimir Kmec
Osteuropa-Referent
Tel 030 24344–153
E-Mail w.kmec@bmw.ekbo.de