Karwoche 2022 @ELCJHL

Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land (ELCJHL) ist die einzige evangelisch-arabische Kirche in Palästina. Sie engagiert sich entschieden im Bildungsbereich und im Versöhnungsprozess innerhalb der palästinensischen Gesellschaft und zwischen Israel und Palästina. Die ELCJHL ist vornehmlich im Westjordanland tätig. Neben den Gemeinden in Amman und in Ostjerusalem gibt es noch einzelne Gemeindeglieder, die in Israel leben; die Arbeit konzentriert sich jedoch auf Ramallah, Bethlehem, Beit Jala und Beit Sahour.

Die ELCJHL hat in der deutschen Palästinamission des 1852 gegründeten Jerusalemsvereins und den Strukturen eines 1841 gegründeten anglikanisch/preußisch-unierten Bistums in Jerusalem ihre Wurzeln. Die Kirche erhielt 1959 eine eigene Verfassung und wurde 1979 mit der Wahl des ersten arabisch-lutherischen Bischofs vollständig unabhängig. Heute sind die evangelischen Gemeinden im Heiligen Land vor allem durch Auswanderung in ihrer Existenz bedroht. Die ELCJHL sieht in dieser Situation ihren Auftrag besonders in den Bereichen Bildung und Erziehung. Sie unterhält Schulen in Bethlehem, Beit Sahour und Ramallah mit 1200 Schülerinnen und Schülern. Das Berliner Missionswerk ist selbst Träger der Schule Talitha Kumi bei Beit Jala. Die Friedenserziehung in diesen Einrichtungen verstehen wir als einen Beitrag zur Konfliktlösung im Nahen Osten.

Das Berliner Missionswerk unterstützt die palästinensische Partnerkirche mit einem jährlichen Zuschuss. Mit diesem Geld werden vor allem die Gehälter der Angestellten und das Schulsystem wesentlich gestützt. Auch die Bildungsarbeit von Sumaya Farhat Naser wird vom Werk gefördert. Leider hat die Pandemie in den letzten Jahren die Reisemöglichkeiten in beide Richtungen sehr eingeschränkt.

Erfreulich: Sally Azar – sie soll 2023 die die erste ordinierte Pfarrerin aus den Reihen der ELCJHL werden – hatte im September 2020 zunächst ein Gastvikariat in der Ev. Landeskirche Anhalts und 2021aufgenommen und war 2021 in der Ev. Kirchengemeinde Berlin-Frohnau.