„Seine Ordination war der Ausgangspunkt, um unabhängig zu werden"
In einer bewegenden und bewegten Zeremonie wurde in Bulongwa die posthume Verleihung der Ehrendoktorwürde an Pfarrer Tupevilwe Lugavano Sanga gefeiert. Er war 1938 der erste Einheimische, der in diesem Missionsgebiet des Berliner Missionswerkes ordiniert wurde. Die missionsfeindliche Politik der Nationalsozialisten und die Sorge um die Missionsgebiete in Ostafrika hatten die Berliner Missionare zu diesem Schritt bewogen. Zugleich war man sich bewusst, dass die Selbstständigkeit der Missionskirchen langfristig Ziel aller Anstrengungen sein musste.
An der Feier in Bulongwa, gelegen im Hochland nördlich des Njassa-Sees, nahm auch Dr. Martin Frank, Afrikareferent des Berliner Missionswerkes, teil. Er überbrachte herzliche Grüße im Namen des ganzen Werkes: „Es ist mir eine große Ehre, als Mitglied der heutigen Berliner Mission zu diesem besonderen Anlass eingeladen zu sein“.
Dr. Martin Frank würdigte in seinem Grußwort die wichtige Rolle dieses Pfarrers. „Seine Ordination war der Ausgangspunkt, um unabhängig zu werden. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania, gegründet von den deutschen Missionsgesellschaften, war mit Menschen wie Pfarrer Tupewilve auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Sie waren nicht mehr die Kinder der Berliner Mission, wie sie damals im Volksmund genannt wurde, sondern nun erwachsen“, so Dr. Frank: „Deshalb feiern wir heute zugleich die Unabhängigkeit der ELCT“.
Die Zeremonie wurde von einer beachtlichen Versammlung von Verwandten, Gemeindemitgliedern, Geistlichen und Würdenträgern aus dem Süden Tansanias begleitet. Die posthume Verleihung der Ehrendoktorwürde, initiiert durch Dr. Farles Ilomo, Missionswissenschaftler an der Universität von Iringa, wurde als symbolischer Ausdruck des Respekts und der Dankbarkeit für die bedeutende historische Rolle dieses Pfarrers in der Region empfunden.
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