Tagung: Missionssammlungen im Dialog

Teilnehmer:innen des Workshops. (4. von rechts: Dr. Martin Frank)

Berliner Missionswerk bringt Perspektive aus der Partnerschaftsarbeit ein


Welche Geschichten erzählen kirchliche Missionssammlungen? Und wie lassen sie sich heute verantwortungsvoll erschließen? Im Juni kamen Vertreter:innen aus Kirchen, Archiven, Museen und wissenschaftlichen Einrichtungen für drei Tage an der Ruhr-Universität Bochum zusammen, um genau darüber ins Gespräch zu kommen. Die Tagung bot Gelegenheit, Erfahrungen zu teilen, Herausforderungen offen anzusprechen – und gemeinsame Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Mit dabei war auch der Afrika-Referent des Berliner Missionswerks, Dr. Martin Frank.

Auch das Berliner Missionswerk ist mit diesen Fragen befasst: Im Landeskirchlichen Archivzentrum am Bethaniendamm lagert ein kleiner Bestand mit rund 906 Signaturen, darunter Objekte aus den früheren Arbeitsgebieten der Berliner Missionsgesellschaft in Südafrika, Tansania und China. Die genaue Provenienz vieler Stücke ist bislang noch nicht ausreichend geklärt. Der Bestand ist weitgehend unerschlossen und soll in Zukunft weiter erforscht werden. Ergänzt wird er durch die Nachlässe der Missionar:innen Karl Jauer und Käthe Werker.

Zum Workshop „Missionssammlungen: Ein Dialog zwischen Missionsgesellschaften, Orden und Forschungseinrichtungen“ hatten das Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) und die Fachgruppe „Missionssammlungen“ der AG Koloniale Provenienzen im Arbeitskreis Provenienzforschung e. V. eingeladen. Im Mittelpunkt standen die kulturelle Bedeutung dieser oft übersehenen Bestände, die Frage nach ihrer Herkunft und die Verantwortung, die sammlungshaltende Einrichtungen in der heutigen Auseinandersetzung mit Missions- und Kolonialgeschichte tragen. Deutlich wurde: Missionssammlungen sind nicht nur historische Quellen, sondern auch Ausgangspunkt für einen Dialog auf Augenhöhe mit Herkunftsgesellschaften und Partnerkirchen – und für neue Formen der Zusammenarbeit.

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