Identifikation und Leidenschaft
Am 16. November wurde der neue Schulleiter von Talitha Kumi, Birger Reese, in einer stimmungsvollen Zeremonie in sein Amt eingeführt. Dr. Christof Theilemann, Direktor des Berliner Missionswerks, übernahm die Einführung. Reese betonte in seiner Antrittsrede seine Verbundenheit mit den Werten und Zielen der Schule: „In einer Region, die fast vollständig von Gewalt und Konflikt dominiert wird, stellt Talitha Kumi durchaus einen Gegenentwurf dar", sagte er, "hier begegnen sich täglich Mädchen und Jungen, Moslems und Christen und lernen, was es heißt, empathisch zu sein, tolerant und solidarisch - in Frieden miteinander zu leben“.
Unter den Gästen waren Ulrike Borrmann, stellvertretende Leiterin des deutschen Vertretungsbüros in Ramallah, Dr. Mohammad Asakra, Vertreter des palästinensischen Schulamts Bethlehem, Dr. Simon Kuntze, Nahostreferent im Berliner Missionswerk und Vorsitzender des Schulverwaltungsrats von Talitha Kumi, sowie Pastor Ashraf Tannous von der Partnerkirche ELCJHL. Sie alle waren gekommen, um diesen besonderen Moment zu feiern und ihre Unterstützung für die Schule auszudrücken. „Es gibt an der Schule ein Ausmaß an Identifikation und Leidenschaft, das mir begegnet und mich sehr inspiriert“, so Reese.
Birger Reese sprach auch über die Herausforderungen, die ihn in seinem neuen Amt und in der Region erwarten: „Warum willst Du denn ausgerechnet jetzt nach Palästina gehen?“ Diese Frage sei ihm häufig gestellt worden. Dabei sei die Antwort für ihn ganz einfach: „Sie liegt an der eigentlichen Idee von Schule und wie sie an eben dieser Schule wirklich gelebt wird. Es ist die Besonderheit von Talitha Kumi, die mich hierhergeführt hat.“
Er hob die Bedeutung der Schule als Ort der Verständigung und der Chancengleichheit hervor: „Auf dem Fundament christlicher Werte begegnen wir uns, leben den gegenseitigen Respekt der Religionen und Kulturen und fördern die Chancengleichheit von Mädchen. Damit werden wir hier wohl keinen Frieden, aber doch Perspektiven schaffen.“
Zahlreiche Gäste nutzten die Gelegenheit, dem neuen Direktor ihre Glückwünsche auszusprechen. Bei einem anschließenden Empfang bot sich Raum für Begegnungen und Gespräche, die den Geist von Talitha Kumi widerspiegelten: ein respektvoller Austausch, geprägt von Offenheit und dem Willen, gemeinsam die Zukunft zu gestalten.