Klaus Nürnberger, Streiter gegen die Apartheid

Prof. Dr. Klaus Nürnberger (1933 - 2022)

Einsatz für Gleichheit und Gerechtigkeit

Am 27. Juni verstarb in Tshwane, früher Pretoria, der 1933 geborene Theologe Klaus Nürnberger. Nürnberger war im Berliner Missionswerk als Kollege, als Dozent und Professor gut bekannt; von 1968 bis 1979 stand er in Südafrika im Dienst der Berliner Mission.

Auch danach blieb er dem Werk eng verbunden, wirkte bei Tagungen mit und lieferte Beiträge für die Zeitschrift „mission“, die heutige WeltBlick. Der 1933 geborene Theologe war als Pfarrer der ELCSA ein beherzter Streiter gegen die Rassentrennung in Südafrika und fortwährender Mahner zu verantwortlichem mutigen Zeugnis.

Sein Engagement gegen die Apartheid brachte ihm nicht nur Zustimmung, sondern auch Anfeindungen: „Wie viele meiner Generation habe ich die Qualen und Konflikte miterlebt, die Nationalismus, Kolonialismus und Apartheid hervorgebracht haben“, so Klaus Nürnberger dazu auf seiner Webseite. Der Kampf für Gleichheit und Gerechtigkeit blieb Zeit seines Lebens ein Anliegen: „Als privilegierte Person bin ich von den Diskrepanzen bei den Einkommen und Lebenschancen zwischen den wirtschaftlichen Zentren und den Peripherien betroffen. Ich habe einen beträchtlichen Teil meiner beruflichen Laufbahn den Ursachen und möglichen Abhilfemaßnahmen gewidmet.“

Was ihn außerdem auszeichnete war seine Verbindung zu Südafrika: "Ich betrachte mich manchmal als 'Restkolonialist' - ein Westler, der von Geburt an in Afrika gelandet ist und ohne seine Zustimmung mit Afrika verstrickt wurde. Was tue ich hier? Nun, es ist mein Zuhause und ich liebe es."

Das Berliner Missionswerk und seine Mitarbeitenden werden Klaus Nürnberger ein ehrendes Andenken bewahren.