Missionsgeschichte: Aufarbeitung vor Ort

Archivar Ndakonda in Kidugala, mit einem alten Lehrbuch ©Martin Frank

Kidugala: Missionsgeschichte vor Ort aufarbeiten

Kidugala im Süden Tansanias war früher eine Station der Berliner Mission, heute beherbergt der Ort ein Seminar der tansanischen Partnerkirche. Mit einem Archiv, das der ganzen Süd-Region der Kirche zur Aufarbeitung ihrer Geschichte dient.

Auf seiner Reise nach Tansania besuchte Afrika-Referent Dr. Martin Frank Kidugala, heute ein Seminar der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT). Die Kirche abeitet zurzeit daran, dem Archiv in Kidugala eine nutzerfreundliche Struktur zu geben, es vielleicht sogar zu digitalisieren. Es beherbergt viele Dokumente aus der Frühzeit der Mission, viele Texte sind auf Deutsch erhalten. Archivar Ngakonda wird demnächst im Goethe-Institut Daressalam einen Deutschkurs besuchen, damit er die Quellen lesen und einordnen kann. Bis dahin arbeitet er mit alten Lehrbüchern aus dem Archiv, um sich die Sprache der Missionare anzueignen. „Ich bin beeindruckt von seinem Engagement, und kann mir gut vorstellen, dass daraus ein gemeinsames Projekt wird“, so Dr. Frank, „eine wunderbare Sache, dass die Missionsgeschichte vor Ort, von unseren Partnern selbst aufgearbeitet wird“.

Kidugala liegt auf einem Plateau in 1800 Meter Höhe, zwischen den Savannen der Ebene und den Vulkanketten vor dem tief eingeschnittenen Njassasee. Dort errichteten Berliner Missionare 1898 eine Missionsstation. Neben vielen anderen Aktivitäten entstand dort im Jahr 1904 auch eine Schule, die 1953 von der Lutherischen Kirche von Süd-Tanganjika, der späteren  Süd-Diözese der ELCT übernommen wurde. 1982 wurde die Station zum Lutherischen Seminar erweitert. Es besteht heute aus einer Secondary School (Oberschule), einer Bibelschule, in der Mitarbeitende zu Pfarrern und Evangelisten (Hilfsgeistlichen) für die lutherischen Gemeinden ausgebildet werden sowie einer Ausbildungsstätte für Lehrer:innen.

Mehr Infos zur Partnerkirche in Tansania >>