Engagiert gegen soziale Not
Pfarrer Gohar Hanna, Leiter des Sozial- und Entwicklungsdienstes (CSD) der Nilsynode, besuchte Dr. Simon Kuntze im Berliner Missionswerk, um über die sozialen Herausforderungen in Ägypten zu berichten. Im Gespräch schilderte er die aktuellen Entwicklungen und die Arbeit der evangelischen Partnerkirche angesichts der großen Herausforderungen, vor denen Ägypten angesichts der aktuellen Krisen steht.
Die Nilsynode engagiert sich seit langem im Sozial- und Bildungsbereich. Sie betreibt 22 Schulen, eine Berufsschule für Sekretärinnen sowie eine Spezialschule für Menschen mit Behinderungen. Darüber hinaus unterhält sie Krankenhäuser und Gesundheitsstationen, um eine grundlegende medizinische Versorgung zu gewährleisten. Besonders im Fokus steht die Unterstützung von Straßenkindern und jungen Frauen, die unter extremen sozialen Bedingungen leben.
Viele Kinder in Ägypten sind gezwungen, auf der Straße nach Nahrung zu suchen. Der CSD bietet ihnen Schutz und versucht, ihnen durch Bildungsangebote eine Perspektive zu eröffnen. Ein weiteres drängendes Problem ist die Situation junger Frauen, die in Armut leben und oft sehr früh verheiratet werden. Wenn ihre Ehemänner aus wirtschaftlicher Not versuchen, über lebensgefährliche Routen nach Europa oder in die USA auszuwandern und dabei ums Leben kommen, stehen die Frauen und ihre Kinder ohne Unterstützung da. Die Kirche hilft ihnen, indem sie Ausbildungsprogramme anbietet und sie mit Arbeitsmitteln wie Nähmaschinen ausstattet, damit sie selbstständig für ihren Lebensunterhalt sorgen können.
Besonders im Süden Ägyptens, wo die Armut am größten ist, unterstützt die Kirche die Menschen mit konkreten Hilfsangeboten. Die Arbeit der Nilsynode zeigt, wie gelebte Solidarität Menschen in Not Hoffnung und Zukunftsperspektiven gibt.