Gegen Geschichtsvergessenheit und Engstirnigkeit

Die Bethlehemskirche als Installation ©Gerd Herzog

Gegen Geschichtsvergessenheit und Engstirnigkeit

Geistliche Impulse, Lesungen, Grußworte und Musik: Am 25. Juni um 19 Uhr lädt eine öffentliche Veranstaltung unter dem Motto „30 Jahre Städtepartnerschaft Berlin/Prag – 300 Jahre Böhmen in Berlin“ auf den Bethlehemkirchplatz ein. Zeichen gegen Geschichtsvergessenheit und Engstirnigkeit – und für das vielfältige Berlin.

Seit dem Sommer 2012 erinnert die Installation des spanischen Künstlers Juan Garaizabal an die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Bethlehemskirche in Berlin-Mitte. Gleich daneben: der „Houseball“ von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen. Beide Installationen stehen sinnbildlich für Berlin als Stadt der Zuwanderer.

Die Hugenotten, die Böhmen, die Arbeitsmigranten der 1960er und 1970er Jahre und viele Zugewanderte danach haben Berlin geprägt – kulturell, wirtschaftlich, geistlich. Gerade in Zeiten, in denen rechte Gruppen Zuwanderung diffamieren und Bezirkspolitiker:innen mit fadenscheinigen Argumenten die Beseitigung von Kunstwerken wie Garaizabals Installation betreiben wollen, braucht es klare Zeichen der Erinnerung und Solidarität.

Vor 30 Jahren, am 10. Juni 1995, unterzeichneten der Regierende Bürgermeister Berlins und der Primator von Prag im Comeniusgarten die „Gemeinsame Erklärung“ zur Zusammenarbeit. „Von Anfang an prägte die böhmische Migrationsgeschichte Berlins die Städtepartnerschaft zu Prag“, heißt es dazu aus der Senatskanzlei. Heute sind die Beziehungen zwischen beiden Städten vielfältig: im Kulturbereich, im Bildungswesen, in zivilgesellschaftlichen Netzwerken.

Veranstalter sind die Evangelische Brüdergemeine und der Verein LUX BETHLEHEM, Eigentümer der Installation – mit Unterstützung durch das Berliner Missionswerk.

„30 Jahre Städtepartnerschaft Berlin/Prag – 300 Jahre Böhmen in Berlin“, Mittwoch, 25. Juni, 19 Uhr, Bethlehemkirchplatz, 10117 Berlin-Mitte (U2/U6 Stadmitte).