Kurzsichtig: Deutschland gibt weniger für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe aus
Die geplanten Kürzungen im Haushalt der Bundesregierung für 2025 geben Anlass zur Sorge, sagt Barbara Neubert, Beauftragte für den Kirchlichen Entwicklungsdienst der EKBO. Der Entwurf sieht vor, dass im Bereich Entwicklungszusammenarbeit um fast eine Milliarde Euro, etwa 8 Prozent, gekürzt werden soll. Dieses Geld fehlt für Projekte im Globalen Süden und schafft oder verstärkt damit humanitäre Notlagen. Die Kürzungen schmälern die deutsche Glaubwürdigkeit in internationalen Beziehungen. Sie werden vermutlich zur Folge haben, dass sich Länder des Globalen Südens verstärkt an China oder Russland wenden.
Laut Berechnungen der Weltbank spart jeder Euro, der strukturbildende Entwicklungsarbeit finanziert, später vier Euro an humanitärer Hilfe ein. Umso dramatischer ist es, dass der Bereich Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt um mehr als 50 Prozent, auf 1,04 Milliarden Euro, gekürzt werden soll. Dabei ist davon auszugehen, dass die Not als Folge des Klimawandels steigen wird. Besonders gravierend werden die Folgen vermutlich für die Menschen in sogenannten vergessenen Krisen sein – also in Konflikten, die kaum öffentlich bekannt sind.
Entwicklungszusammenarbeit und Partnerschaften mit Kirchen weltweit ist für viele nicht mehr selbstverständlich. Das Berliner Missionswerk zeigt mit seiner Arbeit wie wichtig und bereichernd die Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern in aller Welt ist. Menschen, die Not leiden, lässt man nicht alleine. Das Berliner Missionswerk steht ihnen verlässlich zur Seite, etwa durch die Unterstützung der Projekte und Ziele unser Partnerkirchen, zum Beispiel in Kuba bei Armenspeisungen, in Äthiopien beim Brunnenbau oder im Südlichen Afrika bei der Lebensmittelhilfe für Seniorinnen und Senioren.
Eine erste Einschätzung von Venro zu den Kürzungen finden Sie hier >>
Stellungnahme von Brot für die Welt >>