"Das leere Grab": Regisseurin zu Gast beim Filmabend

Rund zwanzig Personen sitzen zur Diskussionsrunde in einem Stuhlkreis.

Auf der Suche nach Gerechtigkeit und Versöhnung

Am 12. September zeigte das Berliner Missionswerk den tansanisch-deutschen Dokumentarfilm “Das leere Grab” von Cece Mlay. Im Anschluss diskutierten die Regisseurin und der Protagonist Felix Kaaya mit dem Publikum über die bis heute spürbaren Folgen des Maji-Maji-Kriegs – und über die ungelöste Frage, wie mit den verschleppten menschlichen Gebeinen, den sogenannten Human Remains, umzugehen ist.

Die Dokumentation begleitet zwei Familien in Tansania, die nach den im Maji-Maji-Krieg ermordeten und später verschleppten Vorfahren suchen. Parallel porträtiert sie eine in Berlin lebende Person mit tansanischen Wurzeln, die sich in postkolonialen Initiativen engagiert. Mlay und Kaaya gaben im Gespräch Einblicke in die Entstehung des Films und die persönlichen Dimensionen der Geschichte. Kaaya sprach von der Trauer, die seine Familie bis heute prägt: „Ich bin nach Deutschland gekommen, aber ich empfinde keine Freude – immer noch Trauer.“ Erst wenn die Gebeine seines Vorfahren, Mangi Lobulu Kaaya, aus dem Naturkundemuseum in New York nach Tansania zurückgeführt würden, könne es für seine Familie einen Abschluss geben.

Deutlich wurde an diesem Abend auch, dass die Rückführung von Human Remains ein hochkomplexer und langwieriger Prozess ist – nicht nur in Tansania, sondern ebenso in Deutschland. Cece Mlay betonte die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen: „Es gibt viel zu tun – von der Multiplikation des Themas bis zur konkreten Unterstützung, etwa bei der Entzifferung historischer Dokumente in Sütterlin.“

Die Filmvorführung stand zugleich im Zeichen der langjährigen Partnerschaft des Berliner Missionswerks mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT). Landesweit engagiert sich die ELCT in Schulen, Krankenhäusern und sozialen Projekten – getragen von dem Ziel, Gerechtigkeit und Menschenwürde zu stärken.

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