Berliner Mission 200: Aufbruchsstimmung beim Tag der offenen Tür
Start ins Jubiläumsjahr "Berliner Mission 200" beim Tag der offenen Tür am 29. November. Mit über 300 Besucherinnen und Besuchern - und ganz viel Aufbruchsstimmung. Von der historischen China-Mission bis zum Vortrag der Friedensaktivistin Dr. Sumaya Farhat-Naser: Das Berliner Missionswerk bot einen Blick auf seine vielfältige Geschichte und seine ebenso vielfältige Gegenwart. Das haben viele Unterstützinnen und Unterstützer, aber auch zahlreiche Gäste aus dem Evangelischen Zentrum genutzt, darunter Bischof Dr. Stäblein, Präsidentin Dr. Vogel, Präses Geywitz und Pröpstin Dr. Bammel.
Fotogalerie: Begegnungen beim Tag der offenen Tür
Markus Meckel, letzter Außenminister der DDR und im Missionshaus aufgewachsen, führte durch "sein" Missionshaus. Wiewohl sich vieles verändert hat seit den 1960 Jahren konnte er zeigen, wie das Haus den Alltag der hier lebenden Pfarrersfamilien prägte. Gemeinsame Feiern, gemeinsames Spielen, aber auch die vielen ökumenischen Gäste, die in den großen Wohnungen empfangen werden konnten. „Die es Haus spielte eine große Rolle in der Ökumene, nicht nur in der DDR“, so Markus Meckel.
Ein weiteres vielbesuchtes Highlight war der Vortrag der bekannten palästinensischen Autorin und Friedensaktivistin Dr. Sumaya Farhat-Naser. Seit Jahrzehnten engagiert sie sich für die Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern. In ihrem eindrücklichen Vortrag sprach sie über die Situation nach dem 7. Oktober – und darüber, wie Hass und Gewalt überwunden werden können. Zuvor hat sie das Missionswerk besucht und viele Freunde und Bekannte getroffen, darunter auch die beiden Inwärts-Freiwilligen Rhena und Nicolas. Sie sind die ersten jungen Menschen aus unserer Partnerkirche, die mit dem Inwärts-Programm nach für ein Jahr nach Deutschland gekommen sind. Beide konnten sich noch gut an die Seminare mit Sumaya Farhat-Naser erinnern, in denen sie ihnen Frieden und Achtsamkeit ans Herz gelegt hatte.
Direktor Dr. Christof Theilemann eröffnete die Ausstellung zur historischen China-Mission – ein Projekt des Berliner Missionswerkes mit dem Konfuzius-Institut der Freien Universität – im 2. Stock des Missionshauses. „Die interkulturelle Expertise des Werkes beruht auf der Erfahrung vieler Jahrzehnte des Dienstes im Ausland“, so Dr. Theilemann, „die Missionare haben unter großen Entbehrungen das Evangelium in die Welt getragen“. Ausgangspunkt war das historische Missionshaus am Friedrichshain, wo die Missionare ausgebildet wurden, wo später Pfarrfamilien wohnten und wo heute die Mitarbeitenden die Kontakte in die die weltweiten Partnerkirchen halten. Nach Kuba, Tansania, Südafrika, Taiwan und Korea, in den Nahen Osten, und auch nach Schweden, England und in die USA.
Im Afrika-Referat trafen sich Nachkommen von Missionaren, im Kuba-Referat Interessierte an der Arbeit auf der Karibikinsel. Im Büro des Freiwilligenprogramms drängelten sich viele Jugendliche, darunter Inwärts-Freiwillige aus den Partenkirchen. Und in der Verwaltung fanden die Kleinsten Platz zum Spielen und entdecken. Im vierten Stock stellten sich die Christlichen Begegnungstage vor; Mandy Timm und Vlado Kmec berichteten mit Begeisterung und aus erster Hand von den Vorbereitungen auf den großen Kirchentag der EKBO und ihrer osteuropäischen Partnerkirchen. Im Juni ist es soweit, Frankfurt/Oder wird Tausende Christ:innen aus Deutschland und den Nachbarländern beherbergen.
Ein gelungener Auftakt des Jubiläums, da waren sich alle einig. Schon am 6. Januar geht es weiter: Auch beim traditionellen Empfang des berliner Missionswerkes zu Epiphanias ist das Jubiläum ein Thema. Und am 29. Februar wird die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy zur wechselvollen Geschichte einen Festvortrag halten.