Hoffnung bauen: Grundsteinlegung für Schulhaus in Ramallah

Nach einer langen Planungsphase erhält die Schule der Hoffnung in Ramallah ein neues Gebäude. Am Montag, 7. Februar, wurde der Grundstein gelegt zur Erweiterung der Schule in Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land (ELCJHL). Ermöglicht wird das Projekt durch Mittel der Europäischen Union, die drei Millionen Euro zum Bau beisteuern wird. Auch das Berliner Missionswerk trägt mit seiner jährlichen Förderung der ELCJHL-Schularbeit in Höhe von 150.000 Euro zur Verwirklichung eines lang gehegten Wunsches der Lokalbevölkerung bei.

„Mit der Grundsteinlegung kann endlich ein lange geplantes Projekt in die Tat umgesetzt werden“, sagt Almut Nothnagle, Nahost-Referentin im Berliner Missionswerk. „In Ramallah ist der Bedarf an hochwertigem Schulunterricht besonders groß, da die gute Infrastruktur in der Stadt immer mehr Menschen anzieht, die ihren Kindern eine gute Bildung ermöglichen wollen. Dieser Bedarf kann jetzt besser gedeckt werden“, erklärt Nothnagle.

Erziehung zu Frieden und Toleranz
„Das neue Gebäude baut Hoffnung, nicht nur für die lutherische Gemeinde, sondern für ganz Ramallah und das palästinensische Volk“, sagte ELCJHL-Bischof Munib Younan bei der Zeremonie zur Grundsteinlegung. „Als palästinensische Christen verstehen wir uns als integralen Bestandteil der Gesellschaftsstruktur. Das bedeutet auch, dass wir eine Rolle in der Bildungsarbeit zu spielen haben.“ Ziel der insgesamt vier Schulen der ELCJHL im Westjordanland sei es, junge Palästinenserinnen und Palästinenser zum Aufbau eines eigenen Staates zu befähigen – in Frieden und Respekt gegenüber Menschenrechten, speziell den Rechten der Frauen und der Religionsfreiheit.

In der Schule der Hoffnung, die im Jahr 1966 als Kindergarten eröffnet wurde, lernen heute 454 Schülerinnen und Schüler, davon 22 Prozent christlicher Konfession und 78 Prozent muslimischen Glaubens. Insgesamt lernen derzeit 2.027 Schülerinnen und Schüler in den Schulen der ELCJHL, davon 52,5 Prozent Christen und 47,5 Prozent Muslime.

Palästinensische Christen unverzichtbar
Zum Anlass der Grundsteinlegung waren auch Salam Fayyad, Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, und  EU-Repräsentant Christian Berger gekommen. „Bildung ist essenziell in Palästina“, sagte Berger. Den  Zugang zu Bildung zu ermöglichen sei eines der Ziele der EU in der Region und das Schulprojekt in Ramallah sei ein Zeugnis dafür. Premierminister Fayyad unterstrich die Rolle palästinensischer Christen als unverzichtbar für die Palästinenser. „Wir bestärken Sie dabei, in dieser Rolle fortzufahren“, ermutigte Fayyad.

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