Huruma heißt Barmherzigkeit – Besuch von Upendo Sanga im Berliner Missionswerk
Upendo Sanga, seit letztem Jahr Leiterin des Huruma Centers in Iringa im Süden Tansanias, war zu Gast im Berliner Missionswerk. Das Zentrum, mit dem das Werk seit vielen Jahren eng verbunden ist, begleitet Straßenkinder, Waisen, Halbwaisen und besonders schutzbedürftige Kinder auf ihrem Weg in eine hoffentlich bessere Zukunft.
In der Begegnung mit Afrika-Referent Dr. Martin Frank und Sabine Klingert, verantwortlich für das Freiwilligenprogramm, berichtete Upendo Sanga von aktuellen Entwicklungen vor Ort – etwa von einem neuen Schwerpunkt, den das Berliner Missionswerk seit zwei Jahren gezielt unterstützt: ein Ausbildungsprogramm für über 18-Jährige, die das Center verlassen müssen. Es begleitet die jungen Erwachsene bei den ersten Schritten ins Berufsleben und eröffnet ihnen die Chance auf ein eigenständiges Leben. Angesichts schwierigster Startbedingungen brauchen diese Jugendlichen mehr als andere diese Begleitung.
Auch von den praktischen Herausforderungen im Alltag erzählte Upendo Sanga: Um Kinder mit besonderen Ernährungsbedürfnissen gut versorgen zu können, setzt das Huruma Center auf Eigenproduktion – mit Kühen für frische Milch und mit selbst angebautem Gemüse zur Verbesserung der Selbstversorgung.
Besonders erfreulich ist die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Freiwilligen, die jedes Jahr vom Berliner Missionswerk nach Iringa entsandt werden. Sie unterstützen das Team vor Ort bei der Hausaufgabenhilfe, bringen neue Impulse in den Alltag der Kinder – und werden selbst mit großer Herzlichkeit empfangen. „Die Kinder freuen sich immer sehr über die Freiwilligen“, sagt Upendo Sanga. „Sie helfen ganz praktisch – und sie sind einfach da für sie.“ Sie helfen auch in der Küche mit und teilen die Mahlzeiten mit den Kindern; Ugali, ein Maisbrei, sowie Reis und Bohnen. “Das gemeinsame Essen wird als Zeichen der Wertschätzung und der Verbundenheit erlebt”, sagt Upendo Sanga.
Das Huruma Center wurde in den 1990er-Jahren gegründet, nachdem viele Kinder durch die AIDS-Epidemie ihre Eltern verloren hatten. Auch heute ist die Nachfrage nach einem sicheren Ort wie dem Huruma Center ungebrochen – denn viele Kinder erleben Armut, Gewalt oder Vernachlässigung. Im Center finden sie Schutz, Verlässlichkeit und Geborgenheit. Je nach Begabung besuchen sie verschiedene Schulen – Bildung ist der Schlüssel, um der Armut zu entkommen. Auch Kinder, die in Pflegefamilien leben, werden vom Huruma Center durch die Übernahme von Schulgebühren weiter unterstützt.
Das Zentrum ist ein Projekt der tansanischen Partnerkirche ELCT und wird gemeinsam vom Berliner Missionswerk, dem Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf und den „Friends of Huruma“ aus Minnesota getragen.
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