Böhmische Geschwister zu Gast in Berlin
Einmal im Jahr kommen alle deutschen Partner der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) zusammen – abwechselnd in Deutschland und in Tschechien. Dieses Jahr sind die Gäste in Berlin: Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) und Brot für die Welt („Kirchen helfen Kirchen“) luden ins Berliner Missionswerk ein. Generalsuperintendentin Theresa Rinecker empfing die Teilnehmenden für die EKBO, die Organisation übernahm Vlado Kmec vom Berliner Missionswerk.
Auf der Agenda stehen Themen, die die Kirche und Gesellschaft bewegen: die kommenden Christlichen Begegnungstage in Prag, der Ukraine-Krieg, gesellschaftliche Spaltungen, neue Finanzierungswege und die Bedeutung persönlicher Begegnungen. Besonders beeindruckend ist der Bericht von Eva Balcarová, die als Projektmanagerin das Krisenmanagement der EKBB nach der Hochwasserkatastrophe im September 2024 leitete. Der Pfarrer von Krnov (Jägerndorf) im tschechischen Teil Schlesiens beispielsweise koordinierte 200 Freiwillige – schnell, unbürokratisch und mit Blick für das, was vor Ort gebraucht wurde. Ein starkes Zeichen: Die EKBB steht an der Seite der Menschen. Auch das Berliner Missionswerk konnte damals, dank der Hilfsbereitschaft vieler Spenderinnen und Spender, zur Linderung der Not beitragen und die EKBB mit 18.000 unterstützen.
Die Partnerschaft mit der EKBB reicht bis in die 1960er und 1970er Jahre zurück. Die Kirche selbst entstand 1918 durch die Vereinigung der evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses und der Kirche Helvetischen Bekenntnisses. Heute zählt sie rund 72.000 Mitglieder in 270 Gemeinden. Soziales Engagement ist für sie zentral – etwa in der Unterstützung Geflüchteter aus der Ukraine. Bereits kurz nach Kriegsbeginn im Februar 2022 meldeten sich rund 130 Gemeinden und mehrere Diakonie-Zentren, um unbürokratisch Hilfe zu leisten.