Verbindungen sehen: Hunger, Adipositas, Klimawandel

So spannend kann Vorbereitung sein! ©Samantha Kneissler

Globale Zusammenhänge verstehen

Hunger und Untergewicht, Überfluss und Adipositas und der Klimawandel hängen zusammen und bedingen einander. Wie diese Faktoren miteinander verbunden sind und welche möglichen globalen Lösungsansätze es gibt, entdeckten unsere 32 Freiwilligen des Jahrgangs 2025/2026 in ihrem intensiven Vorbereitungsseminar zu „Klimawandel und Ernährungssicherheit“. In einem spannenden Planspiel tauchten sie in die Welt internationaler Verhandlungen ein – und erlebten hautnah, wie komplex, aber auch wie wichtig nachhaltige Ernährungspolitik ist.

Dinah Stratenwerth, Projektverantwortliche von Foodjustice und Leiterin des Workshops, begrüßte die Freiwilligen am Dienstagnachmittag im historischen Knaksaal des Missionswerkes. Angeregt vom Einstiegsimpuls „Wer sich ungesund ernährt und dadurch krank wird, ist selber schuld!“ reflektierten die Teilnehmenden individuelle und strukturelle Ursachen von Ernährungsgewohnheiten. Sie erkannten, dass viele Faktoren die eigene Ernährungsweise beeinflussen – darunter gesundheitliche Voraussetzungen, die soziale Prägung durch das eigene Umfeld oder auch finanzielle und zeitliche Ressourcen für gesunde Lebensmittel und deren Zubereitung.

Zur Vorbereitung auf das Planspiel vertieften sich die Freiwilligen im nächsten Schritt in die Ernährungsempfehlungen ihrer Einsatzländer und lernten, wie vielfältig das Verständnis von gesunder Ernährung weltweit ist. Den Teilnehmenden fiel auf, dass der Konsum bestimmter Lebensmittel in den jeweiligen Ländern unterschiedlich normalisiert ist – beispielsweise von Zucker oder Alkohol. „Unser Ziel ist, dass die Freiwilligen ihren Blick auf die Welt reflektieren und lernen, die globale Perspektive einzunehmen“, erklärte Sabine Klingert, Leiterin des Freiwilligenprogramms.

Im anschließenden Planspiel entwarfen die Spieler:innen als fiktive Regierungsvertreter:innen aus Kaleido und Northland ein globales Abkommen für einen gesunden Planeten. Ihre Aufgabe: eine weltweite Strategie für nachhaltige Ernährung gestalten. Dazu betonte Dinah Stratenwerth: „Ich wünsche mir, dass sich die Freiwilligen in die Rolle ihrer Spielländer hineinversetzen und dies auch in ihren Einsatzländern tun werden. Wichtig ist, zusammen mit den Menschen vor Ort eine gemeinsame Lösung der Probleme zu entwickeln.“

Dabei sollen die Teilnehmenden nicht nur die Lebenssituation der Menschen in ihren Einsatzländern verstehen lernen, sondern sich auch mit ihrer Lebensweise in Deutschland kritisch auseinandersetzen. „Die Freiwilligen sollen sich ihrer Privilegien und Handlungsspielräume bewusst werden und was sie schon hier in Deutschland bewirken können. Das ist ein wesentlicher Bestandteil des Vorbereitungsprozesses“, fasste Sabine Klingert zusammen.

So spannend kann Vorbereitung sein! Wir freuen uns sehr, dass unsere Freiwilligen mit so viel Engagement und Neugier in ihr Jahr starten und sich bereit machen, die Welt mitzugestalten. Wir bedanken uns herzlich bei Dinah Stratenwerth für den anregenden Vorbereitungsworkshop und freuen uns auf weitere Seminare mit unseren Teilnehmer:innen!

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