„Wir verstehen die Mitarbeitenden in Talitha Kumi als unsere Kolleg:innen"
Der Gedanke daran bestand schon länger, doch die angespannte Lage im Nahen Osten ließ ihn zunächst ruhen. Nun hat Magdalena Stachura ihn umgesetzt: Vivian Huzaineh verbringt eine Woche im Berliner Missionswerk. Sie kennt Talitha Kumi wie kaum jemand sonst – seit 17 Jahren ist sie an der Schule, seit sechs Jahren leitet sie die Verwaltung.
Vivian Huzaineh und Magdalena Stachura arbeiten gemeinsam an der Haushaltsvorlage für das Schuljahr 2025/26. „Sie muss im September in den Verwaltungsrat, das ist immer eine arbeitsreiche Zeit“, sagt Huzaineh lachend. Im Berliner Missionswerk setzt sie sich außerdem mit den Mitarbeitenden der Verwaltung zusammen, hört zu und fragt nach: Wo lassen sich Verfahren vereinfachen? Wo hakt es immer wieder? Warum stocken Prozesse? Der persönliche Kontakt macht häufig den Unterschied. Vivian Huzaineh trifft Menschen, mit denen sie seit Jahren per E-Mail verbunden ist, nun erstmals persönlich. „Wir verstehen die Mitarbeitenden in Talitha Kumi als unsere Kolleg:innen", betont Magdalena Stachura, "aber um diese Kollektivität mit Leben zu füllen, muss man sich begegnen“.
Deshalb gibt es für die Vivian Huzainehs Woche im Werk keinen strikten Fahrplan, sondern Gelegenheiten für viele Gespräche. Ziel ist es, Abläufe gemeinsam zu verstehen – und an wichtigen Stellen zu verbessern. Entscheidungen und Abläufe richten sich nach den lokalen Gegebenheiten, und die Zusammenarbeit erfolgt jeweils auf individuelle Weise. Vivian Huzaineh bringt ihre Erfahrungen ein und trägt so zu einem besseren gegenseitigen Verständnis bei. „Wir wollen die Zusammenarbeit stärken und den Austausch lebendig halten“, sagt Magdalena Stachura. Dass Vivian Huzaineh fließend Deutsch spricht, erleichtert den Dialog.
Manchmal bringt ein ungeplanter Moment großen Gewinn: Im Archiv des Berliner Missionswerks stoßen sie auf Unterlagen in arabischer Sprache. Vivian Huzaineh ordnet sie, schafft Klarheit und sorgt so für Übersicht. Am Ende der Woche wird nicht alles neu – aber vieles wird klarer. Und genau darum geht es.
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