Zuhören, zupacken: Barbara Deml wurde entpflichtet

Dr. Christof Theilemann und Barbara Deml, Direktor und Stellvertreterin. ©Gerd Herzog

Barbara Deml: Die Einstellung stimmt

„Die Grundeinstellung muss stimmen“, da ist sich Superintendent Martin Kirchner mit Paulus einig, „und bei Barbara Deml stimmt sie eben“. Martin Kirchner ist Vorsitzender des Schweden-Beirats des Werkes, und sprach stellvertretend auch für den UK-Beirat, den Ostasien-Beirat und den Beirat UCC. Und das ist nur ein Teil der vielen Aufgaben, die Barbara Deml im Missionswerk bewältigte. Zehn Jahre hat sie dem Berliner Missionswerk gedient, zunächst als Referentin für den Gemeindedienst, seit 2017 als Leiterin der Abteilung Ökumene und stellvertretende Direktorin. Am 29. Juni wurde sie feierlich entpflichtet, am 1. Juli beginnt ihr Dienst als Pfarrerin der der Heilig Geist Gemeinde Falkensee. Martin Kirchner brachte nicht nur den Dank der Beiräte mit, sondern hat Barbara Deml auf wunderbare Weise gewürdigt. „Was sie trägt, erkennt man sofort, wenn man ihr begegnet“, so Martin Kirchner, “einerseits der Respekt vor einer hineinspürenden Theologie, andererseits –  geistlich gestärkt – der Wille und die Kraft zu Werken der Barmherzigkeit“. So in der Notfallseelsorge, die Barbara Deml, neben ihren vielen Aufgaben im Missionswerk, mit Freude und Demut wahrnahm: „Wo immer sie Menschen begegnet, verleiht sie der Liebe Gottes Gestalt“.

„Barbara Deml hört zu und packt an“, das mache sie aus und das prägte ihren Dienst, sagte Direktor Dr. Christof Theilemann bei der Entpflichtung, „sie war für das Werk Maria und Martha in einer Person“. Monsignore Dr. Hansjörg Günther vom Erzbistum Berlin, Vorsitzender des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg (ÖRBB) würdigte Barbara Deml in seinem Grußwort als scheidendes Mitglied der Ratsleitung des ÖRBB. Sie habe mit Blick auf Realitäten und Ressourcen für ihre Anliegen gestritten, ohne jede Larmoyanz. „Ihre neue Gemeinde“, so Monsignore Dr. Günther, „kann sich auf eine kluge Pragmatikerin freuen!“. Ryan White, Presbyterianer aus den USA, sprach für die Internationalen Gemeinden, die Barbara Deml betreute. „Sie hat die Vielfalt des Christentums in Berlin und im Umland wahrgenommen, hat die Herausforderungen gesehen“, so Ryan White, „aber auch die Chancen - und hat sich dafür in der Landeskirche eingesetzt“. Für Gastfreundschaft gegenüber den Internationalen Gemeinden, in denen Gastfreundschaft ein hoher Wert ist. Carsten Bolz setzte mit seinem Grußwort einen launigen Punkt, hat Barbara Deml zur „Lady of Honor“ ernannt, mit eigenem Kaffeebecher, für ihre Bemühungen um „Klarheit und Ausgleich“ im UK-Beirat, dem Beirat für die Partnerschaft nach Großbritannien.

„Mein Herz ist übervoll“, sagte Barbara Deml in ihrem Abschiedswort, „und voller Dankbarkeit“. Dank an alle Kolleg:innen, Mitarbeitenden, Weggefährt:innen und Freund:innen, „das Verbindende war immer größer als das Trennende!“ Neben all dem Dank äußerte sie auch ein wenig Sorge. Sorge um die Ökumene, eine der großen Zukunftsaufgaben der Kirche, „in der Stadt und in der Welt“. Verdienter Applaus in der Bartholomäuskirche am Friedrichshain, langanhaltend und warmherzig. Beim Fest im Innenhof des Evangelischen Zentrums stapelten sich die Abschiedsgeschenke an der Davidsskulptur und bei den Gespräche an den Tischen gab es Wehmut, Heiterkeit und bis zum Ende keinen Regenguss: „Bleiben Sie der Ökumene verbunden, das tue ich auch!“.