Matthias Puppe: Engagiert für Geflüchtete und Gerechtigkeit

"Der Prophet Amos erkennt wie kaum ein anderer die Widersprüche dieser Welt" © G. Herzog

"Mit klarem theologischem Kompass"

Matthias Puppe übernahm Anfang des Jahres eine zentrale Aufgabe im Berliner Missionswerk: Als neuer landeskirchlicher Pfarrer für Migration und Integration bringt er reiche Erfahrung und klare Haltung mit. Beim feierlichen Einführungsgottesdienst am 26. Januar wurde deutlich, wie wichtig dieser Dienst für Kirche und Gesellschaft ist.

Am 26. Januar fand in der Friedenskirche im Park Sanssouci ein feierlicher Gottesdienst mit anschließendem Empfang anlässlich der Einführung von Matthias Puppe als landeskirchlicher Pfarrer für Migration und Integration statt. Matthias Puppe, der als Superintendent den Kirchenkreis Wittstock-Ruppin leitete und anschließend im Berliner Missionswerk die Ukraine-Arbeit der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) koordinierte, bringt breite Erfahrungen und ökumenische Verbindungen mit. Direktor Dr. Christof Theilemann würdigte Puppes fundiertes Engagement: „Mit verschmitztem Humor und gelassener Zuversicht begegnet er den Herausforderungen, die Migration und Integration mit sich bringen. Die Aufgabe erfordert viel Professionalität, aber auch einen klaren theologischen Kompass. Gott hat auch Migrant:innen zur Rettung bestimmt – das ist unser gemeinsames Fundament.“ Dr. Theilemann sicherte Puppe nicht nur die Zusammenarbeit des Missionswerks zu, sondern betonte: „Ich verspreche unsere Mithilfe, unseren Respekt, unsere Liebe und unsere Treue.“

In seiner Predigt nahm Puppe den Propheten Amos in den Blick, der „wie kaum ein anderer die Widersprüche dieser Welt erkennt und eine klare Haltung einnimmt“. Er betonte, dass Menschlichkeit nicht bloß Worte bleiben darf: „Es geht nicht, dass ihr von Menschlichkeit redet und die Bedürftigen vor der Tür stehen lasst. Es geht einfach nicht, basta.“ Mit dem Bild von Recht und Gerechtigkeit, die „wie Wasser strömen sollen“, rief er dazu auf, den Einsatz für Migration und Integration nicht nur als Pflicht, sondern als christliche Verheißung zu verstehen. Dafür engagiert sich Matthias Puppe auch ganz persönlich: 1999 nahm er Serah Burugu und ihre beiden Kinder in seine damalige Gemeinde Sernow auf, gewährte ihnen Kirchenasyl. Heute, über 25 Jahre später, assistierte sie bei seiner Einführung in das neue Amt.

Pröpstin Dr. Christina-Maria Bammel hob in ihrem Grußwort hervor, dass die Aufnahme von Geflüchteten eine der ältesten biblischen Rechtssatzungen ist. „Die Kirche ist mandatiert zur Nächstenliebe. Hass ist keine Haltung, sondern eine Sünde.“ Sie dankte Matthias Puppe dafür, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen, die theologisch und politisch Einordnung und zugleich Tatkraft verlangt.

Weitere Grußworte unterstrichen die Bedeutung der Aufgabe. Die Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Diana Gonzalez Olivo, betonte die Rolle der Kirchen als geschützte Räume und erinnerte an die Notwendigkeit, vulnerablen Gruppen beizustehen: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche Ihnen viele Verbündete, besonders dann, wenn die Kraft schwindet. Ich bin eine Verbündete!“ Auch Bernhard Fricke vom Verein für Kirchenasyl würdigte Puppes neue Aufgabe, zur der auch die Betreuung von Kirchenasylen gehört. Kirchenasyl sei nicht nur Schutz, sondern auch Präventionsarbeit ist. Es sei ein Zeichen gelebter Solidarität, in Gemeinden wie in Potsdam, wo Kirchenasyl eine sichtbare Praxis ist. Matthias Puppe bringt nicht nur Erfahrung als Theologe und Kommunikator mit, sondern auch eine klare Haltung, die Hoffnung und Tatkraft verbindet. In den Worten von Pröpstin Dr. Bammel: „Ein Kommunikator mit reicher Leitungserfahrung, der sicher sein kann, dass er ein starkes Team und viele Unterstützer:innen an seiner Seite hat!“

Das Berliner Missionswerk, die EKBO und viele Partner blicken zuversichtlich auf diese Zusammenarbeit – mit einem klaren Ziel: Migration und Integration menschlich, professionell und im Geist des Glaubens zu gestalten.

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