Mit dem Radio gegen den Klimawandel

Wenig Wasser und kaum Schatten: Klimawandel ©ELCT

Mit Radio Furaha gegen den Klimawandel

Die meisten Menschen in den ländlichen Regionen Tansanias sind Landwirte und Viehzüchter. Auch in Iringa leiden sie unter dem Klimawandel. Wasser, besonders Trinkwasser, wird immer teurer. Bäume wurden abgeholzt und das Land verkarstet. Aber es mangelt nicht nur an Wasser und Wiederaufforstungsprogrammen, sondern auch am Wissen, dem Klimawandel entgegenzutreten und den Umweltschutz zu fördern. Kirchliche Medien spielen dabei in Tansania eine große Rolle – auch das Radio Furaha unserer Partnerkirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT).

Radio Furaha schafft die Verbindung zwischen den Farmern und den Agrar-Experten der Regierung. Diese reisen auf Anfrage des Radios in die Region, um dann mit den Farmern - die das Radio im kirchlichen Bereich vermittelt hat - zu reden. Diese Besuche werden durch das Radioteam vor Ort aufgenommen und gesendet, damit sie noch mehr Menschen erreichen. Protas Kanemela, Leiter von Radio Furaha, hat dazu jüngst die Dörfer Izazi, Mnadani und Makuka besucht und mit den Menschen über ihre reale Situation gesprochen, zum Beispiel über den Mangel an Regen und ausreichend Wasser für das Vieh. Viele von ihnen haben um Hilfe bei der Beschaffung von Baumsetzlingen gebeten, um saubere Luft und Schatten für ihr Vieh zu erhalten.

Die Verantwortlichen von Radio Furaha gehen davon aus, dass die Menschen auf dem Land zunächst ein Bewusstsein für neue Themen entwickeln müssen, um sie dann zu einer Änderung ihres Verhaltens bewegen zu können. Kirchliche Medien in Tansania können eine wichtige Rolle bei der öffentlichen Meinungsbildung spielen, gerade bei wichtigen Themen wie Klimawandel und Umweltschutz. Andere Medien haben es versäumt, dem Klimawandel genügend Aufmerksamkeit zu schenken, die Politiker zur Verantwortung zu ziehen und eine differenziertere Diskussion anzustoßen.

Im Jahr 2010 hat die Diözese Iringa der ELCT das Radio Furaha FM 96,7 MHz mit dem Auftrag gegründet, das Wort Gottes zu verbreiten und sowohl öffentlichen als auch privaten Organisationen zu dienen. Das Radio ist ein besonders leistungsfähiges und effizientes Mittel, um eine große Hörerschaft zu erreichen. Die Bevölkerung Tansanias beträgt fast 60 Millionen Menschen, von denen etwa 80 Prozent in ländlichen Gebieten leben. Obwohl nur 7 Prozent der Bevölkerung über einen Stromanschluss verfügen, besitzen über 75 Prozent der Haushalte insgesamt und 50 Prozent der ärmsten Haushalte ein Radio. Für viele, die in ländlichen Gebieten leben, bietet das Radio einen einfachen Zugang zu Informationen, die sonst unerreichbar wären.

Die mitgliedsstarke ELCT ist seit 1975 Partnerkirche der EKBO. Das Berliner Missionswerk pflegt einen intensiven und regelmäßigen Austausch mit der im Süden gelegenen Iringa-Diözese, der sich auch in engen und langjährigen Partnerschaften äußert, zum Beispiel mit dem Kirchenkreis Charlottenburg-Wilmersdorf.