Sommerfest: Bischof Stäblein lud interreligiöse Partner ein

Ein interreligiöses Netzwerk.

"Eines jener Netzwerke, welche die Stadt tragen"

Zu einem sommerlich-pfingstlichen Treffen hatte Bischof Dr. Stäblein in den Innenhof des Evangelischen Zentrums geladen. Nach zwei Jahren konnte dieser Begegnungsabend wieder stattfinden und wurde zu vielfältigen Gesprächen genutzt, musikalisch begleitet vom Gospelchor „The Joyful Voices“ aus Rudow im Süden Neuköllns, getragen von Respekt und Vertrauen. Gemeinsam engagiert man sich für ein friedliches Zusammenleben – ganz dem Geist Gottes entsprechend, der ein Geist des Friedens ist. „Nehmen sie diesen Innenhof des Evangelischen Zentrums als interreligiöses Kloster, wo wir vom Frieden schmecken dürfen“.

„Hier ist ein Netzwerk entstanden, ohne Blick auf den persönlichen Benefit – eines jener Netzwerke, welche die Stadt tragen“, begrüßte Bischof Christian Stäblein die Gäste. Der Abend in der Woche nach Pfingsten bot einiges zum Thema Lernen, Vernetzen und Begeisterung aus jüdischer, christliche und islamische Perspektive. Neben zahlreichen interreligiösen Gästen waren auch die Mitgliedern des Landeskirchlichen Arbeitskreises Christen und Juden und des Islam-Arbeitskreises der Landeskirche eingeladen wurden. Organisiert wurde der Abend von Andreas Goetze, landeskirchlicher Pfarrer für den interreligiösen Dialog im Berliner Missionswerk. Ihm ist es in den letzten Jahren gelungen, dieses breite Netzwerk tragfähiger Beziehungen zu den unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften aufzubauen.

Iman Andrea Reimann war eingeladen, zusammen mit Ihren Mitstreiterinnen Rabbinerin Gesa Ederberg, Pfarrerin Silke Radosh-Hinder und Kathrin Janert, Vorständin des Evangelischen Kirchenkreisverbandes Berlin Mitte-Nord, ihr Projekt „Drei-Religionen-Kita-Haus“ vorzustellen. Das Projekt begeistert durch das Miteinander und zeigt, wie wechselseitiges Lernen gemeinsam gelingen kann. Das „Drei-Religionen-Haus“ schafft mit einer jüdischen, einer muslimischen und einer christlichen Kita unter einem Dach eine Umgebung, in der das Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen in unserer bunten Stadt schon von frühester Kindheit an als Normalität gelebt und gestaltet wird. Die Kinder und ihre Familien erleben religiöse Vielfalt und Unterschiedlichkeit als Selbstverständlichkeit und Bereicherung. Mit unserem Konzept richten sich die Initiatorinnen an Familien, denen sowohl die Praxis und Pflege der jeweils eigenen Religion, Tradition und Kultur, als auch das friedliche Miteinander und der Austausch mit anderen Religionen, Traditionen und Kulturen am Herzen liegt. So erleben die Kinder und ihre Familien religiöse Vielfalt und Unterschiedlichkeit als Selbstverständlichkeit und Bereicherung.